Alles über Zucker

Kaum ein anderes Lebensmittel ist so beliebt wie Zucker. Irgendwie kommt er unwiderstehlich daher, obwohl für viele Liebhaber die Folgen davon durchaus sichtbar sind, denn er versteckt sich in zahlreichen Produkten. Dabei schmecken diese gar nicht danach - trotzdem sind es genau diese vielfältigen Eigenschaften der verschiedenen Zuckerstoffe, die vielfach für Übergewicht und Krankheiten sorgen. Daher gilt es, das richtige Maß zu finden.

Viele Leckereien sind eine Falle

Viele beginnen den Tag mit einem schmackhaften Müsli, verachten aber auch einen Donut, eine leckere Pizza oder ein gut belegtes Sandwich nicht. So enthält beispielsweise ein einziger Müsli-Riegel drei Stücke Würfelzucker. Oder Hand aufs Herz: Wer hätte gedacht, dass in einem herkömmlichen Glas saurer Gurken vier und in einem Töpfchen Heringssalat sogar fünf Stückchen Zucker verborgen sind? Ein übliches Glas Rotkohl setzt dem Ganzen dann die Krone auf: 25 Stücke Würfelzucker verstecken sich dort. Doch nicht nur in Lebensmitteln ist der Zucker nahezu allgegenwärtig. Auch in Getränken ist jede Menge davon enthalten. Bei
so genannten Softdrinks beträgt der Durchschnitt bei 0,1 Liter 10 Gramm Zucker.

Die herrliche Süßigkeit ist also bei der Nahrungsaufnahme ein ständiger Begleiter. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend. Es ist daher leider nicht verwunderlich, dass viel zu viel Zucker auf diesem Wege in den Körper gelangt. In den USA werden im Übrigen 32 Kilogramm pro Kopf und Jahr verzehrt, das entspricht in etwa einer Menge von 600 Stücken Würfelzucker - am Tag. Kommen dann noch Konservierungsmittel und die unerlässlichen Geschmacksverstärker hinzu, ist eine ungesunde Ernährung perfekt.

Übermaß an Zucker fördert Krankheiten

Bei diesem Thema bekommen Ernährungsexperten und Mediziner Bauchschmerzen. Denn häufiges Naschen und die übermäßige Einnahme süßer Getränke machen krank. Nicht nur Karies ist die Folge, auch weitaus lebensbedrohlichere Krankheiten sind die Konsequenz, wie beispielsweise

• Arterienverkalkung
• Unterschiedliche Krebsarten
• Demenz
• Depression
• Ãœbergewicht

Darüber hinaus wird das Risiko erhöht, an dem gefährlichen Typ-2-Diabetes zu erkranken. Wer zu viel des Guten zu sich nimmt, erzeugt einen Energieüberschuss, der Übergewicht nahezu perfekt fördert. Als Folge daraus entstehen die so genannten Zivilisationskrankheiten, wie beispielsweise Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Daneben beeinträchtigt die süße Verführung auch den Leberstoffwechsel und sorgt für eine Verfettung des größten menschlichen Organs.

Viele Lebensmittel sind durch einen hohen Zuckergehalt zwar äußerst kalorienreich, aber sie sättigen kaum. Man fühlt sich nach kurzer Zeit bereits wieder hungrig und das Prozedere beginnt von vorne. So sorgt zum Beispiel der große Zuckeranteil in einem Stück Torte dafür, dass der Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe schnellt, der dann genau so schnell wieder fällt. Das Hungergefühl steigt aufs Neue an, obwohl man gerade erst gegessen hat.

Kohlenhydrate werden vom Körper benötigt

Bereits im Säuglingsalter nimmt der Mensch über die süßliche Muttermilch zahlreiche Zuckerstoffe auf. Hier stimmt aber die Mischung, denn Proteine, Fette und Milchzucker werden in ausgewogener Form zugeführt. Auch unsere Vorfahren hatten mit einem überhöhten Zuckerhaushalt keine wirklichen Probleme. Sie sammelten und jagten ihre Nahrung selbst, ohne auf industrialisierte Herstellung von Lebensmitteln zurückgreifen zu müssen. Doch in der modernen Welt sieht es bekanntermaßen oftmals anders aus. Zwar benötigt der Mensch zu einer gesunden Ernährung Kohlenhydrate, die jedoch nicht einzig aus der Zufuhr von Zucker bestehen sollten. Produkte wie ballaststoffreiche Kartoffeln, Getreide und Nudeln sorgen für einen optimalen Ausgleich. Als Durstlöscher sollten Wasser oder stark verdünnte Fruchtsaftschorlen genutzt werden.

Ein gesundes Maß an Zucker dient jedoch auch als Stimmungsaufheller und Belohnungssystem für das Gehirn, denn dabei wird der Körper stimuliert und der anregende Botenstoff Dopamin freigesetzt. Mediziner sprechen dann von einer Zuckersucht.

Zucker muss zudem nicht immer in Reinform zugeführt werden. Auch Zuckeraustauschstoffe wie

• Isomalt
• Mannit
• Sorbit
• Xylit
• Aspartam
• Cyclamat
• Saccharin
• Thaumatin

sind Süßstoffe, die verwandt werden können. Sie sind kalorienfrei und haben keine Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel.

Maßnahmen gegen Zuckerüberfluss

Einige Länder haben teils drastische Maßnahmen gegen den übermäßigen Genuss von Zucker eingeleitet. So wurde in Mexiko beispielsweise eine Fett-Zucker-Steuer eingeführt. In Großbritannien beschäftigt sich das Aktionsbündnis "Action on Sugar" mit den vielen negativen Auswirkungen des Zuckers. Auch die WHO weist mit einem Ampelsystem (GRÜN niedriger, GELB mittlerer und ROT hoher Zuckergehalt) auf die enthaltenen Mengen hin.

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