Saisonales

Weihnachtsbräuche

Weihnachtsbräuche

Weihnachtsbräuche Bild oben piqs.de, Helvetica, "Nussknacker" (CC BY 2.0 DE)
…oder Geschichten über Nikolaus, Weihnachtsmann & Co.

Wenn die Tage kürzer werden, kommen traditionell Kerzen und Kugeln aus dem Keller und ordentlich Bewegung in die gute Stube. Alle Jahre wieder kommt selbst das Christkind ganz schön ins Flattern. Und auch Weihnachtsprofis verlieren schon einmal den Überblick. Im Dezember tauchen allerhand Gestalten, glitzernde Elemente und bunte Bräuche auf. Doch woher kommen die eigentlich?

Der Nikolaus

Warm anziehen muss sich nicht nur der Nikolaus. Seit über 600 Jahren betritt er nun die weihnachtliche Szene. Am 6. Dezember wird der Festtag des Heiligen Nikolaus von Myra gefeiert. Nikolaus von Myra war ein Bischof im 4. Jahrhundert. Unter anderem wird er als Schutzpatron der Kinder gefeiert. Ihm zu Ehren wurden im Mittelalter Kinder an seinem Namenstag beschenkt. Seitdem zeigt sich Nikolaus immer am 6. Dezember. Zu erkennen ist er an Mytra, Bischofsmantel und Bischofsstab. Sein Begleiter Knecht Ruprecht trägt die Geschenke. Der Kinderschreck erscheint meist als schwarzer Mann und symbolisiert das Böse, das dem Guten dienen muss. Und so warten die Kinder jedes Jahr schon ganz ungeduldig auf ihren Nikolaus. Vor allem aber auf die Bescherung. Denn das wissen selbst die Kleinsten: Nikolaus bringt ihnen die Geschenke. Sie sind traditionell in kleine Säcke gefüllt und enthalten Mandarinen, Schokolade und Lebkuchen. Ein besonders aggressiver Knecht treibt ausschließlich im Süden der

Republik sein Unwesen.

Der Weihnachtsbaum

Keine Weihnachtsstimmung ohne klassischen Weihnachtsbaum. Die Tanne ist alle Jahre wieder in der christlich geprägten Welt das Symbol des Weihnachtsfestes und des Friedens. Erste Überlieferungen eines Christbaums stammen aus dem Jahre 1605. Vor über 400 Jahren war der Baum noch mit Äpfeln, Lebkuchen und Zucker geschmückt. In Silber und Gold gekleidete Früchte gelten als Vorläufer der Christbaumkugeln. Ab 1730 kamen Kerzen hinzu. Der Weihnachtsbaum so wie wir ihn heute kennen war geboren.

Doch bevor die Lichter am Baume leuchten können, dauert es seine Zeit. Die Tannen oder Fichten wachsen mehrere Jahre und Schweine helfen ihnen dabei. Wildschweine befreien Baumplantagen von Unkraut. Chemie ist oft nicht notwendig. 5-10 Jahre muss eine Tanne wachsen, um mindestens 1,50 Meter groß zu werden. Der Vorteil von diesen Bäumen: Nadelbäume verlieren auch im Winter ihre Nadeln nicht. Und das funktioniert so: An den Nadeln entweicht beim Stoffwechsel unter anderem Wasser. Die Nadeln sind im Vergleich zu Blättern viel kleiner. Weniger Fläche heißt weniger Wasserverlust. Die Nadeln trocknen nicht aus und müssen nicht abfallen. Jedes Jahr werden ca. 24 Millionen Tannen und Fichten kurz vor Weihnachten geerntet. Wegen ihrer weichen und vollen Nadeln ist die Nordmann-Tanne als Christbaum besonders begehrt. Der Klassiker unter den Weihnachtsbäumen ist zu Ehren des finnischen Botanikers Alexander Nordmann benannt. Leider schafft es auch die Nordmann-Tanne nicht, ihre Nadeln immer zu behalten, wenn sie erst einmal abgesägt wurde. Spätestens nach zwei bis drei Wochen hat der immergrüne Zimmerschmuck ausgedient. In evangelischen Haushalten fliegen die Tannen am 6. Januar aus dem Wohnzimmer. In katholischen Gegenden wird der Christbaum meistens zur Lichtmesse am 2. Februar ausrangiert.

Weihnachten ist auch das Fest der Freude, an dem es kleine Leckereien und schöne Geschenke gibt. Die Familie kommt zusammen, es wird gefeiert und jeder freut sich über die dargebrachten Geschenke. Diese heben die Festtagsstimmung – meistens zumindest.

Weihnachtsgebäck

Zu jedem guten Weihnachtsfest gehört das typische weihnachtliche Gebäck. Das wohl berühmteste weihnachtliche Gebäck ist der Dresdner Christstollen. Er enthält neben Zucker, Butter, Schmalz, Hefe, Rosinen und Mehl auch Mandeln und Zitronat. Das Backen von Christstollen ist typisch für die Zeit vor Weihnachten und hat eine lange Tradition. Das älteste deutsche Adventsgebäck wurde bereits Anno 1330 erstmals urkundlich erwähnt. Noch heute müssen die reichhaltigen Zutaten reifen. Denn nur so geben die in Rum getränkten Sultaninen Geschmacks- und Zuckerstoffe an den umgebenden Teig ab. Diese verändern Konsistenz und Geschmack des Stollens und machen ihn fest und saftig. Doch geknetet wird der Teig noch immer von Hand - selbst wenn hunderte auf einmal hergestellt werden. Nach dem Backen muss der Stollen mindestens drei
Wochen kühl lagern ehe er den feuchten und festen Zustand erhält und schmeckt. Kaum zu glauben, aber ursprünglich war der Stollen einmal ein mageres Fastengebäck für Mönche. Das hat sich im Laufe der Zeit gründlich geändert. Heute ist der Stollen eine üppige Süßspeise. Die typische Form des Gebäcks ist aber geblieben und hat Symbolcharakter. Denn der Stollen soll an das gewickelte Christkind erinnern. Deshalb wird der Stollen nach dem Backen mit Butter, Zucker und Puderzucker bedeckt. Puderzucker ist nichts anderes als ganz fein gemahlener Zucker. Stollen, Lebkuchen oder Spekulatius – die meisten typischen Backwaren sind christlichen Ursprungs. Der Stollen symbolisiert das Jesuskind, Zimtsterne erinnern an den Stern von Bethlehem und Spekulatius bilden Nikolaus & Co. ab.

Weihnachtsmann und Christkind

Am 24. gibt es die Geschenke. Bei den Katholiken ist für die Auslieferung das Christkind zuständig. Übrigens: Das Christkind hat nichts mit dem Jesuskind zu tun, wie man annehmen könnte, sondern es ist eine Erfindung von Martin Luther. Er übertrug 1535 die Bescherung an den Heiligen Christ, um sich vom katholischen Nikolaus abzugrenzen. Daraus entwickelte sich das Christkind als engelsgleiche Gabenbringerin. Erstaunlicherweise hat sich das evangelische Christkind vor allem in katholischen Gegenden durchgesetzt, während im Rest der Republik der Weihnachtsmann die Geschenke bringt. Doch ob Mann oder Frau: Beide kommen meistens ungesehen in der Nacht.

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Bildnachweise: Bild oben: piqs.de, Helvetica, "Nussknacker" (CC BY 2.0 DE)

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