Arbeitswelt

Generation Y: Vernetzt, verteufelt, verstanden?

Generation Y: Vernetzt, verteufelt, verstanden?

Generation Y: Vernetzt, verteufelt, verstanden? Bild oben
"Anforderungen an die Arbeitswelt: Generation Y - ach Quatsch", "So spießig ist die Bürowelt der Generation Y", "Wie sich die Generation Y die Arbeitswelt vorstellt", "Generation Y: Same same but different?", "Generation Y: Arbeitnehmer fordern Wertschätzung"

Das sind nur fünf Headlines der letzten Zeit, die die Generation Y thematisieren. Google findet alleine sechs Seiten Suchergebnisse, wenn man die News-Section der letzten Woche zu diesem Thema durchsucht. Es zeigt: Die Generation Y ist Gesprächsthema, Dauerbrenner und Grund für Diskussionen ohne Ende. Wir sind die Generation, die diskutiert wird, die, die scheinbar anders ist, für Unverständnis sorgt – und verteufelt wird. Denn scheinbar sind die Ypsiloner "nicht normal". Alles ändert sich, überall gibt es neue Vorstellungen und Anforderungen an die Umgebung, das Büro, den Arbeitgeber. Statussymbole sind nicht mehr alles, Chef sein ist blöd – wie kommt das alles? Wer ist diese Generation, die so oft analysiert und diskutiert wird? Zeit, dem Ganzen auf den Grund zu gehen.



Wer sind wir eigentlich?

Generation Y – auch genannt Generation Why, Ypsiloner, Millennials, Y-ler. Sie sind die, die zwischen 1980 und 1999 geboren wurden, die, die jetzt auf dem Arbeitsmarkt eintrudeln – und die, die irgendwie nicht zu fassen sind. Sie sind anspruchsvoll, aber eine Karriere um jeden Preis ist nicht das Richtige. Sie sind geltungsbedürftig, obwohl keine Generation vorher im selben Wohlstand aufgewachsen ist. Sie sind vernetzt und von der Technik abhängig. Sie wollen Beständigkeit, sind aber selbst sprunghaft. Es ist kurios und scheint unmöglich, die vielen Definitionen der Generation unter einen Hut zu bringen. Woran liegt das und wer sind sie denn nun, die Millennials?

Generation überanalysiert?
Eins steht fest: Sie sind die Generation, die am meisten analysiert wurde, die am meisten Fragen aufwirft und über die am meisten geschrieben wurde. Veteranen, Babyboomer, Generation X, Generation Y, Generation Z und Generation Alpha: all diese Generationen wurden irgendwann definiert, aber keine von ihnen so intensiv diskutiert wie diese eine. Woran liegt das?

Nun, zunächst einmal sind sie anders als die vorhergehenden Generationen. In der Kommunikation, in den Anforderungen an die Arbeitswelt, in ihrem beruflichen und privaten Streben. Das wirft Fragen auf und die Suche nach Antworten beginnt. Was kann da besser sein, als die Analyse ihrer Attribute und Verhaltensweisen? Das Problem, das dabei entsteht, ist die Berichterstattung. Die Generation Y ist hoffnungslos überanalysiert, versucht zwischen den ihr angedichteten Attributen den eigenen Weg zu finden. Unentschlossen, freigeistig, flatterhaft, fragenstellend – die meisten sind wenig schmeichelhaft und noch weniger sinnstiftend. Schließlich glaubt man irgendwann alles, wenn es nur oft genug wiederholt wird – was soll also werden, aus dieser Generation, die sich dreht wie ein Fähnchen im Wind, obwohl sie doch von ihren Eltern so ein festes Fundament mitbekommen hat?

Aber nicht nur die Generation Y selbst wird davon beeinflusst. Auch die, die über sie lesen, machen sich ein Bild. Was natürlich bestätigt wird im Nachhinein – schließlich ist das Verhalten eines jeden beliebig interpretierbar. Den Human Resources Managern wird gesagt, wie sie die junge Generation erfolgreich rekrutieren. Die Generation der Babyboomer und die Generation X lernen aus der Zeitung, dass die Neuen auf dem Arbeitsmarkt sprunghaft sind und keine Verantwortung wollen – und das obwohl sie den Weg für sie bereitet haben. Das vorgefestigte Bild, was die Welt von den Ypsilonern hat, kann schlicht und ergreifend nicht mehr geändert werden. Die Chance ist auf die Bestätigung der Regel durch Ausnahmen begrenzt. Deprimierend.

Beziehungsunfähig?
Das nächste Schlagwort, das nur zu gern mit den Millennials in Verbindung gebracht wird, ist: Bindungsangst. Egal welche Beziehungsform grade on vogue ist, die klassisch monogame Beziehung mit der Aussicht auf ein gemeinsames Leben ist es nur selten. Mingle, Tinderella, Friends with Benefits – Trendwörter gab es dafür schon viele. Jeder Einzelne scheint beziehungsunfähig geworden zu sein, als sei es eine gewünschte Charaktereigenschaft. Dafür werden dann verschiedene Gründe angeführt:

  • Beziehungen gefährden die Freiheit
  • Schlechte Erfahrungen gemacht
  • Negative Erfahrungen im Umfeld
  • Es ist schließlich möglich, Sex ohne Liebe zu haben
  • Disney, Rosamunde Pilcher und Hollywood haben unrealistische Bilder vermittelt
  • Zu hohe Ansprüche
  • Liebe und Karriere geht nicht
  • An jeder Ecke gibt es wen Neues
  • Bindungen sind zu inflexibel
  • Die große Liebe ist eine Lüge

Nicht zuletzt hat die Elterngeneration mit einer beachtlichen Scheidungsquote vorangelegt – und Scheidungskinder sind besonders gefährdet sich selbst scheiden zu lassen – weswegen die feste Beziehung mit Heirat, Haus und Kindern unrealistisch erscheint.

Bei genauerer Betrachtung jedoch, ist das Bild nicht so schwarz wie es nur zu gerne von den Medien gemalt wird. Denn zwar ist

Generation Y: Vernetzt, verteufelt, verstanden? Anleitung Bild mittig-oben
der Markt an erreichbaren Singles heute um ein Vielfaches größer als noch vor zehn Jahren und bei Tinder ist das nächste Date nur einen Wisch entfernt, aber nach anfänglicher Flexibilität und "mal schauen was draus wird" ist es dann doch oft die Erkenntnis: scheinbar ist es was Festes. Zwar kommt diese gerne etwas später, nach anfänglichem Zögern, dem zufälligen Mitbringen der Zahnbürste, die dann eben doch nach drei Wochen irgendwie bleibt. Spätestens mit der Feststellung, dass in einer der beiden Wohnungen der Briefkasten überquillt, weil eben doch lange niemand mehr zu Hause war und dem schließlichen Packen der Kisten, "weil es eben praktischer ist", heißt es dann doch irgendwann: "Wir sind zusammen". Nach zwei Jahren.

Dafür wurde aber auch eingehend geprüft: Passt das? Es heißt schließlich nicht umsonst: Drum prüfe wer sich ewig bindet. Und fällt dann die Entscheidung für die Beziehung, ist am Ende auch sichergestellt, dass es funktioniert, während in der Elterngeneration oftmals nach ein paar Jahren Ehen immer klarer wurde, dass es eben doch nicht hundertprozentig, ja nicht mal fünfzigprozentig passt und zwangsläufig die Scheidung kam. Die Generation Y hingegen, die sich ausprobiert und lange nicht festlegt hat, hat am Ende vielleicht den besseren Riecher dafür, was es heißt, eine "eingehende Prüfung der Beziehung" vorzunehmen.

Unvermittelbar?
Aber nicht nur in Beziehungsdingen scheint es schwierig für die Y-ler zu sein, ein festes Commitment einzugehen. Auch der Arbeitsmarkt kennt das nur zu gut. Denn Flexibilität wird großgeschrieben – ein fester Job kann da nur selten genau das bieten, was gewünscht ist. Wer rund um die Welt erfolgreich sein kann und weitgestreute Interessen hat, der wagt es schließlich eher mal rauszugehen, über den Tellerrand zu blicken. Work and Travel, Backpacking, Studium – alles ist möglich und alles ist spannender als die Festanstellung. Es scheint also, als hätten die Neuen auf dem Arbeitsmarkt kein ernsthaftes Interesse daran, durchzustarten und mal was anzufangen.

Auf der anderen Seite gab es keine Generation vorher, die so viele Praktika gemacht hat und sich orientieren konnte. Die vielfältigen Einflüsse stärken die Persönlichkeit und bilden ein komplexes Bild vom Arbeitsmarkt, während die konservative Art – Schule, Ausbildung und dann 40 Jahre Arbeit im gleichen Haus – vielleicht eher unzufrieden machte als das heute der Fall ist. Denn auch der Beruf muss den Millennials hundertprozentig gefallen, viel mehr schon einer Berufung gleichen. Die perfekte Selbstverwirklichung – da sucht der eine oder andere etwas länger nach, natürlich. Auf der anderen Seite ist er dann auch bereit, 200 Prozent zu geben. Schließlich macht die Arbeit dann Spaß, was auch das Risiko von Burn-Out eindämmt.

Die Herangehensweise hat sich also geändert. Die Ypsiloner machen vieles anders, umgehen das, was früher "eben so war". Suchen lieber länger, um hinterher hundertprozentig glücklich zu sein, statt so, dass es eben passt. Die Generation der 2000er sucht 2000prozentige Zufriedenheit. Das versteht nicht jeder und diese Einstellung sorgt für Konflikte – überall dort, wo die Generationen aufeinander treffen: besonders auf dem Arbeitsmarkt.

Generationenkonflikt auf dem Arbeitsmarkt

Auf dem Arbeitsmarkt stoßen die Generationen aufeinander. Aktuell ist dieser mit ca. 33 Prozent der Baby-Boomer, 33 Prozent der Generation X und 30 Prozent der Ypsiloner gefüllt. Die restlichen drei Prozent sind mit Veteranen und Angehörigen der Generation Z gefüllt. Der Arbeitsmarkt wandelt sich stetig, besonders durch den Wechsel der Generationen. Dabei lebt jede Generation andere Werte, hat unterschiedliche Vorstellungen für ihr Leben und möchte sich andere Statussymbole erkaufen. Das wirkt sich zwangsläufig auf die Arbeit aus, sei es die Einstellung oder die Arbeitsweise. Besonders aktuell sind diese teilweise konträr, so dass es zum Crash kommt – und ein Generationenkonflikt am Arbeitsmarkt entsteht.

Wir sind anders!
Die Generation Y arbeitet anders als ihre Vorgänger. Sie sind die ersten Digital Natives, die, die im Internet aufgewachsen sind und es von Natur aus beherrschen. Sie kennen sich dabei mit jeglichen Medienkanälen aus und wissen, welche Zielgruppe wo erreichbar ist. Außerdem können sie durch die natürliche Vernetztheit, die ein jeder aus der Generation Y mitbringt, auch natürlich über all diese Kanäle kommunizieren, ganz ohne sie eingehend zu studieren. Diese Medienaffinität macht sie für jedes Unternehmen zum wertvollen Partner. Sie wollen jedoch zeitgleich auch mehr von den Medien, als nur etwas verkauft zu bekommen. Die Ypsiloner sind allergisch auf Konsum und die reine Verkaufsabsicht ist nicht mehr das, was bei ihnen wirkt. Sie möchten viel mehr nah am echten Leben dran sein. Unternehmen werden privater, das spiegelt auch den Hang zum "Du" wieder, den die Ypsiloner mitbringen. "Sie" hat
Generation Y: Vernetzt, verteufelt, verstanden? Ratgeber Bild mittig fotolia.de © kantver (#119945202)
nichts mehr mit Respekt zu tun – in ihren Augen – und da ihr Leben zwangsläufig mit der Arbeit verknüpft ist, wenn die Berufung gefunden wurde, kann ein jeder auch natürlich über das Privatleben hinaus über Privates kommunizieren. Hierarchien werden abgeflacht, ein Produkt braucht eine Geschichte, Identifikationsgrundlage. All das bringen die Ypsiloner auch mit an ihren Arbeitsplatz. Sie hinterfragen.

Wer hinterfragt, befolgt nicht mehr automatisch jede Anweisung. Eine unbequeme Wahrheit, jedoch das, was die "Neuen" ausmacht. Sie suchen Sinn in ihrer Arbeit, möchten etwas Wertvolles machen: Glück über Geld. Dazu kommt die neue Unabhängigkeit. Wenn eine Arbeit nur mit Hilfe eines Laptops und des Internets verrichtet werden kann, warum soll man dann zu festen Zeiten an einem festen Ort sein müssen? Sicher – wichtige, sinnvolle Termine werden eingehalten. Aber die Sinnhaftigkeit von strikten Arbeitszeiten, wenn andere Zeiten produktiver wären, wird angezweifelt. Ein Grund, warum die Möglichkeit, im Home-Office zu arbeiten und flexible Arbeitszeiten zu haben, inzwischen zu den Grundmerkmalen eines Arbeitgebers gehören müssen, wenn er Angehörige der jungen Generation dauerhaft halten möchte. Besonders in kreativen Berufen ist es schließlich so, dass ohne Kreativität nichts geht: Wenn diese am Dienstagnachmittag um 15 Uhr aufgebraucht ist, ist ein Weiterarbeiten schlicht nicht mehr sinnvoll – etwas, das ein Y-ler ankreidet. Er stellt viele Forderungen, besonders dafür, dass er so jung ist.

All diese Fragen nach dem Sinn, der Drang sich nicht zu überarbeiten, Balance in ihrem Leben zu finden – das unterscheidet die Ypsiloner von den Vorgänger-Generationen. Etwas, was für die Jungen selbstverständlich ist, wurde früher niemals als gegeben hingenommen. Nur wer sich seine Sporen verdient hat, durfte hinterfragen. Ein Konzept, das so nicht mehr funktioniert.

Das Unverständnis der Anderen?
Dummerweise ist es jedoch so, dass es nicht die Ypsiloner sind, die die Ypsiloner einstellen. Denn meistens sitzen Mitglieder der älteren Generationen in den Human Resources Departments. Besonders die Angehörigen der Generation X halten die jungen Arbeitnehmer gerne für selbstverliebte, verwöhnte Traumtänzer. Aber sie kommen natürlich nicht umhin, junge Nachfolger einzustellen – und da ein Ypsiloner sich nicht auf etwas einlässt, dass seinen Vorstellungen nicht entspricht, müssen die Unternehmer umdenken. Sich von den Ypsilonern sagen lassen, was sie nicht möchten, was sich ein Angehöriger der Generation X niemals getraut hätte und ein Babyboomer schon gar nicht. Projektbezogene Arbeit, wenige Vorschriften und flache Hierarchien – das ist es, was die Jungen bevorzugen.

Die Vorgesetzten sind überrascht davon, dass jemand ihre Autorität nicht so schätzt, wie es früher Gang und Gebe war. Manche finden es unmöglich, andere achten diese neue Form der Ehrlichkeit. Denn dieser frische Wind und die Ambitionen der Generation Y decken Missstände auf und weichen Strukturen auf, die vielleicht so gar nicht mehr nötig sind und sogar die Prozesse verlangsamen. Sie trauen sich, Probleme anzusprechen und bieten damit Veränderungs- und Verbesserungspotenzial, zumindest wenn sich die Verantwortlichen darauf einlassen.

Das größere Problem liegt aber eigentlich woanders, denn nicht nur die HR-Manager entstammen der älteren Generation, sondern auch die Kollegen. Diese sind ihren jüngeren Kollegen gegenüber nicht ganz wohlgesinnt. Sie haben sich die Karriere hart erkämpft, haben viele Rückschläge in Kauf genommen, bis sie schließlich ihre Meinung äußern konnten – etwas, das die Nachfolger sich schon jetzt herausnehmen. Dazu kommt, dass gerade in Ämtern mit großer Verantwortung niemand nachfolgen möchte. Denn die Generation Y weiß, was sie will und vor allem was sie nicht will: zu viel Verantwortung, wenn es heißt, dass sie dafür ihr Glück und ihre Freizeit aufgeben müssen. Während die Generation X sich die Work-Life-Balance lange erkämpfen musste, nimmt die Generation Y sie sich einfach. Wenn nötig mit Teilzeit-Stellen.

Was Unternehmen damit anfangen
Die Unternehmen mussten sich also etwas einfallen lassen, aber haben sich dennoch auf die jungen Kollegen eingestellt. Diese zu rekrutieren geht hauptsächlich über das Internet. Soziale Netzwerke, Bewerbungsplattformen und digitale Bewerbung über E-Mail sind Standard und eigentlich die einzigen Wege, die Ypsiloner mit Stellenanzeigen zu erreichen. Außerdem wurden mehr Arbeitszeit-Modelle etabliert, um attraktiv für junge Arbeitnehmer zu sein. Geteilte Stellen oder die Möglichkeit, im Home-Office zu arbeiten, gehören auch dazu.

Außerdem müssen sich die Recruiter daran gewöhnen, bereits im Vorstellungsgespräch mit Forderungen konfrontiert zu werden. Die Ypsiloner sagen was sie wollen – und fackeln nicht lange, wenn sie es nicht bekommen. Sie lieben ihren Job, dem Unternehmen gegenüber sind sie jedoch ungebunden. Ausgestattet mit einer guten Ausbildung finden sie auch den nächsten Job – das wissen sie und nutzen es auch. Irgendwo jedoch liegen die Grenzen. Deswegen sagen viele Unternehmen, dass
Generation Y: Vernetzt, verteufelt, verstanden? Erfahrung Bild unten
sich die Bewerber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen dürfen bei der Forderung nach Freiheiten, auch wenn diese Art grundlegend als erfrischend empfunden wird. Besonders bei verantwortungsvollen Positionen ist die Grenze der Flexibilität erreicht: Überstunden gehören zur Jobbeschreibung.

Que Sera, Sera?

Unentschlossen, freigeistig, flatterhaft, fragenstellend – lassen sich die Millennials also treiben, von Job zum Auslandsaufenthalt, zum Viertstudium, zur neuen Ausbildung, zum Digitalen Nomadentum und schließlich wieder in die 80 Prozent Stelle? Frei nach dem Motto "Was sein wird, wird sein"? Nein. Denn die Generation hat Ziele, sehr klare sogar, auch wenn diese in sich unbestimmt sein mögen.

Mitbestimmung? Ja!
Die Generation Y hat eine klare Vorstellung von ihrem Leben. Das erklärte Ziel heißt: Glücklich sein. Das liegt in der Freiheit, der Flexibilität und der freien Entscheidung. Darauf basiert ihr Handeln – auch wenn dieses natürlich ganz unterschiedlich geartet sein kann. Während andere Generationen vor allem nach Statussymbolen strebten und arbeiteten, um anständig leben zu können, wollen die Ypsiloner ihr Glück nicht auf das Privatleben beschränken. Alles im Gesamtpaket ist das Rezept zum Glücklichsein. Sich in einem Bereich aufzuopfern, gehört nicht dazu.

Dazu brauchen sie Mitbestimmung. Heißt: Sie fragen nach dem, was sie wollen. Mit klar formulierten Ansagen lenken sie ihr Leben in die Richtung, die es haben soll. Das ist in erster Linie Flexibilität. Das zieht sich sowohl durch den Job als auch durchs Privatleben. Flexible Beziehungen, die Mietwohnung statt dem Eigenheim, viele Sprachen sprechen, um auch bei der Wahl des Wohnortes flexibel sein zu können... all das gehört für sie dazu und macht im Gesamten die große Freiheit aus. Dabei wird diese nicht mal zwangsläufig ausgenutzt – es ist vielmehr das Gefühl, jederzeit etwas anderes machen zu können, was für sie den großen Faktor Freiheit erfüllt.

Verantwortung? Nein, danke!
Was dazu nicht gehört und deswegen auch kein erklärtes Ziel mehr ist, ist Verantwortung. Für das eigene Leben – natürlich. Aber im Job? Nein danke. Denn die Eltern dieser Generation haben sich zu oft zum Burn-Out gearbeitet. Das Leben für die Arbeit ist schlicht keine Option mehr. Das ist besonders ein Problem für die höher gestellten Positionen, die nun mehr schwierig zu besetzen sind. Wie soll ein Manager funktionieren, wenn er nicht bereit ist, Überstunden zu schieben und auch am Wochenende erreichbar zu sein? Da liegen die Grenzen der großen Freiheit – Workaholics sind besonders an dieser Stelle dringend benötigt, werden jedoch in der Generation Y nur selten angetroffen.

Private Ziele
Das Privatleben hat einen besonders hohen Stellenwert für die Ypsiloner. Work-Life-Balance ist ein Thema, das in Fleisch und Blut übergegangen ist. Wo andere noch dachten "Work hard, earn later" fordern sie von Beginn an den Raum für ihr Privatleben ein. Deswegen sind Teilzeitstellen so beliebt. Mit 80 Prozent der 40 Stunden Woche lässt sich der Tag flexibler gestalten, es bleibt mehr Zeit für Freunde und Hobbies. Denn das ist auch ein prägendes Moment für die Millennials: Zwischen Finanz- und Wirtschaftskrise, Irak, Afghanistan und Terror kann alles so schnell vorbei sein – das Leben erst in der Rente zu genießen, kann also nicht richtig sein. Deswegen sind Freunde und Freizeit ein wichtiger Faktor und wenn der richtige Partner gefunden ist, auch die Beziehung. All das darf nicht unter der Arbeit leiden – sonst ist es nicht das Privatleben was eingeschränkt wird, sondern die Arbeit.

Fazit

Die Generation Y stellt das bisherige Work-Life-Modell in Frage, stellt neue Forderungen und ist eine Herausforderung für die vorhergehenden Generationen – aber auch für sich selbst. Denn die Verantwortung muss jemand übernehmen – die generelle Wirtschaft verlangt nach Chefs, die führen können und immer erreichbar sind. Wie das mit Mitarbeitern funktionieren soll, die die Freizeit im Fokus haben und sich nicht überarbeiten möchten, fragen sich die Generationen der Babyboomer und der X-ler auf der ganzen Welt. Aber sie schauen auch gespannt darauf, wie Jahr für Jahr der Anteil an Ypsilonern auf dem Arbeitsmarkt wächst, wie sie ihr Leben bestreiten und gestalten. Sie bringen Neuerungen, haben schon eine neue Start-Up-Kultur etabliert, die vor allem die digitale Welt bereichert. Die Digital Natives erobern die Welt und sind auf der Suche nach einem erfüllten Leben, das Sinn hat, Glück und Freiheit bietet. Was das mit dem Arbeitsmarkt macht, bleibt abzuwarten – ebenso wie die Antwort auf die Frage, was die Generation Y ihren Nachfolgern überlassen wird. Vielleicht eine Wirtschaft, die nachhaltiger mit Ressourcen umgeht, die Lebensqualität aller Beteiligten erhöht und eine echte Bereicherung darstellt? Das sähe ihr zumindest ähnlich.



Sichern Sie sich jetzt Ihr kostenfreies Arbeitswelt Buch:
Tipps für Arbeit & Leben:

Sie haben ein interessantes Artikelthema für uns?
Kontaktieren Sie uns gerne unter Jennifer.Sieghan@StadtBranche.de

Neueste Arbeitswelt Artikel:

 Arbeitswelt 
Globale Geschäfte lokal verwalten: Buchhaltungssoftware als Brücke für internationale Unternehmen
In der global vernetzten Wirtschaftswelt von heute ist es für Unternehmen unerlässlich, ihre Finanzen...
 Arbeitswelt 
Die Rolle lokaler Unternehmen in der deutschen Wirtschaft
Die Wichtigkeit von Unternehmen, mit Bezug zur lokalen Umgebung, gilt als Motor der deutschen...
 Arbeitswelt 
So verhindern Sie Agenten-Burnout in Ihrem Contact Center
Ein berufliches Burnout ist ein Zustand, in dem die internen und externen Anforderungen an...
 Arbeitswelt 
Kurse erstellen für Zusatzeinkommen: Was Sie wissen müssen, um qualitativ hochwertige Lehrmaterialien zu schaffen
In der heutigen digitalen Ära ist die Erstellung von Online-Kursen eine hervorragende Möglichkeit, zusätzliches...
 Arbeitswelt 
Was sind Stockfotos und wie kann man Sie in Designprojekten einsetzen?
Bilder sind ein mächtiges Werkzeug für Content-Ersteller. Sie können die Wahrnehmung von Designprojekten erheblich...
 Arbeitswelt 
Datenschutz und Datenanalyse: Wie Unternehmen die richtige Balance finden können
In der heutigen datengesteuerten Geschäftswelt stehen Unternehmen vor der komplexen Aufgabe, ein Gleichgewicht zwischen...
 Arbeitswelt 
Events und Freizeitaktivitäten mit den Mitarbeitern: Auf das Feingefühl kommt es an
Teamevents und Freizeitaktivitäten mit Mitarbeiten sind für viele Unternehmen wichtig. Sie bilden zentrale Bausteine...
 Arbeitswelt 
5 Tipps für einen sauberen Arbeitsbereich
Ein aufgeräumter Schreibtisch ist nicht gleichbedeutend sterile Sauberkeit. Vielmehr geht es darum, Ihren Arbeitsplatz...
 Arbeitswelt 
Welche Finanzierungsoptionen gibt es für eine Online-Weiterbildung?
Ganz egal, ob Du dich beruflich umorientieren willst oder einfach nur deinem Lebenslauf einen...
 Arbeitswelt 
Dienstreisen mit dem privaten PKW: das gibt es zu beachten
Ob Tagungen, Fortbildungen, Kundentreffen oder Besuche von Niederlassungen im Ausland: In vielen Jobs ist...
 Arbeitswelt 
Siloreinigung im Lebensmittelsektor: Warum ist Professionalität und Qualität dabei so wichtig?
Viele Unternehmen im Lebensmittelbereich nutzen Silos zur Aufbewahrung von Rohmaterialien. Dabei gilt es stets...
 Arbeitswelt 
Digitalisierung und kommende Rezession: Worauf muss nun besonders bei der Auswahl von Geräten geachtet werden?
In Zeiten der Digitalisierung und einer drohenden Rezession ist es wichtig, die richtigen Geräte...
 Arbeitswelt 
So wird ein Unternehmen regional bekannt: Tipps für effektives Marketing
Auch für ein regional tätiges Unternehmen gilt, wenn es nicht bekannt ist, wird es...
 Arbeitswelt 
Lohnt sich ein Firmenwagen?
Mein Nachbar hat ein Jobangebot erhalten. Zu den ganzen „Benefits“, die ihm versprochen wurden...
 Arbeitswelt 
Kündigung: Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um zu kündigen? - Diese Frage kann von zwei...
 Arbeitswelt 
Noch nie war flexible Arbeitszeiterfassung so wichtig wie heute
Ob in kleinen oder mittelständischen Firmen, in Familienbetrieben oder Konzernen – die Arbeitszeiterfassung ist...
 Arbeitswelt 
Projektfinanzierung mit kompetenten Partnern
Für die Finanzierung größerer Vorhaben gibt es in Deutschland die sehr gute Möglichkeit der...
 Arbeitswelt 
Aktuelle Herausforderungen für deutsche Unternehmen
Unternehmen stehen immer wieder vor großen Herausforderungen. Sei es der Klimawandel, die Digitalisierung oder...
 Arbeitswelt 
Ein individuelles Notizbuch als ideales Kundengeschenk
Warum sich hochwertige Werbegeschenke auszahlen Der Kugelschreiber hat als Werbegeschenk ausgedient. Die meisten Kunden wünschen...
 Arbeitswelt 
Erfolgsfaktoren auf dem Markt der Blechteilelieferanten
Der Hauptantrieb für die Aktivität der meisten auf dem Markt tätigen Unternehmen ist der...
 Arbeitswelt 
Welche Vorbereitungen sind zu treffen, um einen Onlineshop zu eröffnen?
Wer sich mit einem eigenen Onlineshop selbständig machen möchte, muss eine Vielzahl an Vorbereitungen...
 Arbeitswelt 
Wirkungsvoll präsentieren
In den meisten Unternehmen zählt es zu den Aufgaben der Verantwortlichen, Arbeitsergebnisse, Ideen, Produkte...
 Arbeitswelt 
Startups setzen vermehrt auf Prototypen aus dem 3D Drucker
Viele gute Ideen von kreativen Unternehmern konnten in der Vergangenheit nicht verwirklicht werden, weil...
 Arbeitswelt 
Datenschutz: Wann ist externe Beratung sinnvoll?
Viele Unternehmer haben freiwillig oder aufgrund von gesetzlichen Regelungen einen Datenschutzbeauftragten engagiert, der sich...
 Arbeitswelt 
Marketingmaßnahmen für Gastronomiebetriebe
Planen Sie eine Neueröffnung Ihres Lokals oder möchten Sie einfach Ihre Umsätze steigern? Jedes...
 Arbeitswelt 
Corona Krise: Chancen durch mehr Digitalisierung für die Wirtschaft?
Dass die Corona-Krise die Geschäftsaussichten mancher Unternehmen trübt, ist weitreichend bekannt. Allerdings ergeben sich...
 Arbeitswelt 
Gewerbestrom beziehen
Für den unternehmerischen Erfolg kann es sich lohnen, in allen Bereichen Sparmaßnahmen zu ergreifen....
 Arbeitswelt 
Tipps für mehr Berufserfahrung durch Zeitarbeit, Praktika und Co.
Inzwischen finden sich sowohl online als auf offline kaum noch Stellenanzeigen von Arbeitgebern, die...
 Arbeitswelt 
Seminare als Karriereschub
Der Weg hin zum Traumberuf verläuft manchmal steinig. Noch immer gibt es viele, die...
 Arbeitswelt 
Gesundheitsrisiken in der IT Branche
Nahezu an jedem Arbeitsplatz und in jeder Branche sind gesundheitliche Gefahren allgegenwärtig. Das Risiko...
 Arbeitswelt 
Tipps für einen erfolgreichen Start im neuen Unternehmen
Ein mehrmaliger Jobwechsel im Laufe des Arbeitslebens ist heute, im Vergleich zu früheren Zeiten...
 Arbeitswelt 
Tipps für einen guten Umgang mit dem Chef
Jedem, der mit beiden Beinen schon länger in einem festen Arbeitsverhältnis steht, wird dieser...
 Arbeitswelt 
Generation Y: Vernetzt, verteufelt, verstanden?
"Anforderungen an die Arbeitswelt: Generation Y - ach Quatsch", "So spießig ist die Bürowelt...
 Arbeitswelt 
Geschmacksmuster schützen: Design nachahmen verboten!
Emotionen. Sie spielen eine entscheidende Rolle dafür, was der Kunde kauft. Denn in ihren...
 Arbeitswelt 
Kundenorientierung verbessern
Der Kunde von heute ist selbstbewusst, kritisch und anspruchsvoller als es noch in der...
 Arbeitswelt 
Arbeiten neben dem Studium
Wer kein BAFöG erhält oder von seinen Eltern finanziell nicht ausreichend unterstützt werden kann...
 Arbeitswelt 
Arbeitswelt im Wandel
Etwa alle 15 Jahre drängt eine neue Generation auf den Arbeitsmarkt, die sich aufgrund...
 Arbeitswelt 
Der ergonomische Arbeitsplatz
Durch Wohlfühlatmosphäre zu mehr Produktivität im Job Viele Stunden verbringen wir sitzend am Arbeitsplatz. Die...
 Arbeitswelt 
Tipps, wie Sie im Beruf weiterkommen
Sicherlich haben die meisten Menschen dieses schon einmal erlebt: Man kommt in seinem bisherigen...
 Arbeitswelt 
Zweites Einkommen sichern
Ein zweites Einkommen ist sicherlich eine gute Sache und ermöglicht vieles, was sonst auf...
 Arbeitswelt 
Internationaler Handel
Warum wird die globale Zusammenarbeit immer wichtiger? Durch die fortschreitende Globalisierung verändern sich die...
 Arbeitswelt 
Tipps für clevere Verhandlungen
Nahezu in jeder Lebenslage treten Menschen in Verhandlungen ein. Ob es im Urlaub mit...
 Arbeitswelt 
Erfolgreich gründen
Der Weg in die Selbstständigkeit ist für viele Menschen ein Traum. Eine wirklich tolle...
 Arbeitswelt 
Tipps für den Wiedereinstieg nach der Elternzeit
Auch in der modernen Zeit ist die Elternzeit zumeist eine Angelegenheit, mit der sich...
 Arbeitswelt 
Mit Geschenkideen die Kundenbeziehung verbessern
Einige Menschen halten Werbegeschenke und Kundenpräsente für verschwendetes Geld, weil der Erfolg nicht direkt...
 Arbeitswelt 
Was am Arbeitsplatz erlaubt ist
Viele Arbeitnehmer wünschen sich einen Arbeitsplatz, an dem ein gutes Betriebsklima vorherrscht. Dieses ist...
 Arbeitswelt 
Tipps für eine gelungene Präsentation
Viele Menschen wissen nicht, wie man eine Präsentation halten muss, damit diese beim Publikum...
 Arbeitswelt 
Branchen, die sich der Digitalisierung widersetzen
Die Digitalisierung ist unaufhaltsam auf dem Vormarsch und wird sicherlich in den kommenden Jahren...
 Arbeitswelt 
Tricks, um im Büro wieder fit zu werden
Wachsende berufliche Herausforderungen, mit den Aufgaben überfordert sein, ein enormer Leistungsdruck und Zuhause noch...
 Arbeitswelt 
Durch die richtige Selbstdarstellung zum Erfolg
Es bedarf schon einer perfekten Selbstdarstellung, wenn man vor allem im Beruf, aber auch...
 Arbeitswelt 
Erfolgreiche Mitarbeitermotivation
Eine motivierte Belegschaft steht nicht nur für gute Laune, sondern steigert sogar den Umsatz....
 Arbeitswelt 
Raus aus der Stress Spirale
Der Begriff Stress hat immer einen negativen Touch und wird als unangenehm empfunden. Doch...
 Arbeitswelt 
Generation Z
Die Generation Z - auch "Digital Natives" genannt - sind junge Menschen, die nach...
 Arbeitswelt 
Haftung beim Betriebsunfall
Verbrennungen, Stürze oder Vergiftungen - Unfälle in Betrieben lassen sich niemals völlig ausschließen. Auch...
 Arbeitswelt 
Berufsorientierung: Die richtige Entscheidung für die Zukunft treffen
Schulabgänger und Studierende an den Hochschulen - für sie gilt es gleichermaßen, sich rechtzeitig...
 Arbeitswelt 
Häufige Fehler, die Selbstständige begehen
Jeder Selbstständige ist sicherlich bestrebt, über einen möglichst langen Zeitraum ein erfolgreiches Geschäft zu...
 Arbeitswelt 
Homeoffice: Was Arbeitgeber und Arbeitnehmer wissen sollten
Der Trend zum Homeoffice steigt. Mittlerweile arbeitet jeder fünfte Beschäftigte regelmäßig von Zuhause aus....
 Arbeitswelt 
Tricks für einen aufgeräumten Schreibtisch
Bekanntermaßen ist Ordnung ja das halbe Leben, so der Volksmund. Dieses findet natürlich auch...
 Arbeitswelt 
Psychotricks der Chefs erkennen
Im Grunde verfügt jeder Chef über jede Menge Erfahrung, ein überaus großes Fachwissen und...
 Arbeitswelt 
Konkurrenzdenken überwinden
Konkurrenzdenken ist in nahezu jeder Phase des Lebens ein ständiger Begleiter. Bereits im Kindergarten...

Bildnachweise: Bild mittig: fotolia.de © kantver (#119945202)

Bewerten Sie gerne unseren Artikel Generation Y: Vernetzt, verteufelt, verstanden?:

Ergebnisse der Bewertung:
34 Bewertungen ergeben 4 StadtBranche Punkte