Gewerbestrom beziehen

Für den unternehmerischen Erfolg kann es sich lohnen, in allen Bereichen Sparmaßnahmen zu ergreifen. Was den Stromverbrauch anbelangt, so gibt es für Betriebe die Möglichkeit, Sondertarife der örtlichen Stromversorger in Anspruch zu nehmen. Der so genannte Gewerbestrom ist ein Sonderangebot, das viele Stromversorger ihren Gewerbekunden offerieren. Um von Sonderkonditionen profitieren zu können, müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Welche das sind, wie sich der passende Anbieter finden lässt und was hinsichtlich der Steuererklärung beachtet werden sollte, zeigen wir hier.

Wer kann Gewerbestrom beziehen?

Grundsätzlich nehmen Stromversorger eine Unterscheidung zwischen Privat- und Gewerbekunden vor. Sofern Betriebe die Abnahme einer bestimmten Menge Strom garantieren, können sie von Sonderkonditionen profitieren. Wie die Konditionen aussehen, hat ebenfalls einen Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens, schließlich wird hier in vollkommen anderen Dimensionen gedacht. Insbesondere produzierende Betriebe sind auf die speziellen Tarife des Gewerbestroms angewiesen. Weil die jeweiligen Konditionen anbieterabhängig sind, sollte unbedingt ein Preisvergleich für Gewerbestrom durchgeführt werden.

Jeder Stromanbieter stellt seine eigenen Kriterien auf, anhand derer Kunden in Privatkunden und Gewerbekunden eingeteilt werden. Immer entscheidend ist die Mindeststrommenge pro Jahr, wie etwa 50.000 kW. Aber auch das Überschreiten einer Mindestleistung kann dazu führen, dass Kunden einer bestimmten Kategorie zugeordnet werden.

Bei der Beantragung muss ein realistischer Bedarf gegeben sein. Unternehmen, die auf eine Stromversorgung ohne Ausfälle angewiesen sind, werden fast immer als Gewerbekunden eingestuft.

So findet man einen passenden Anbieter

Mittlerweile gibt es ein großes Angebot an Stromversorgern. Seitdem der Energieversorgungsmarkt 1988 in Deutschland liberalisiert wurde, haben sich viele neue Stromversorger gegründet. Das macht es für Betriebe nicht einfacher, einen passenden Anbieter zu finden.

Bei einem Gewerbestrom-Vergleich gilt es, herauszufinden, bei welchem Stromversorger es die besten Konditionen gibt. Entscheidend für einen realistischen Preis-Leistungs-Vergleich sind der Stromverbrauch aus dem letzten Jahr sowie aktuelle Hochrechnungen. Was für den einen Betrieb ein lohnenswerter Tarif ist, kann für den anderen kontraproduktiv sein.

Übrigens sollte ein Preisvergleich nicht nur einmalig, sondern regelmäßig durchgeführt werden. Immerhin können sich Angebote und Preise mit der Zeit ändern. Sollte sich ein günstigeres Angebot finden lassen, ist ein Wechsel unter Berücksichtigung der Mindestlaufzeit immer möglich.

Kann Gewerbestrom steuerlich abgesetzt werden?

Bei der gewerblichen Steuererklärung gibt es für Unternehmen einige Ausnahmeregelungen. Besonders energieintensive Unternehmen können von Entlastungsregelungen profitieren. Das betrifft Firmen des produzierenden Gewerbes, Land- und Forstwirtschaftsbetriebe sowie Schienenbahnen. Sie müssen beim Gewerbestrom nur einen reduzierten Steuersatz bezahlen und bekommen im Rahmen des Spitzenausgleichs Steuererstattungen. In einigen Fällen ist auch eine komplette Befreiung von der Stromsteuer möglich.

Auch Verbraucher können ihre Stromrechnung absetzen. Voraussetzung hierfür ist, dass sie den Strom ausschließlich für gewerbliche Zwecke genutzt haben. Wurde der Strom auch im privaten Haushalt genutzt, kann die Rechnung nicht von der Einkommenssteuererklärung abgesetzt werden. Weil es sich hierbei um ein komplexes Thema handelt, sollte man einen Steuerberater beauftragen, der sich mit diesen Sonderregelungen auskennt.

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