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Girokontowechsel: Was sollte bedacht werden?

Girokontowechsel: Was sollte bedacht werden?

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Es kommt häufiger vor, dass Menschen mit Ihrem aktuellen Girokonto unzufrieden sind. Zu den häufigsten Gründen zählen zu hohe Gebühren, mangelnde Zusatzleistungen oder fehlendes Vertrauen. Früher steckte ein hoher Aufwand dahinter, jedoch hat es uns der Gesetzgeber mit der Herausgabe einer neuen Regelung im Jahr 2016 leichter gemacht. Nachstehend beschäftigen wir uns mit Wissenswertem zum Thema Kontowechsel und wie Kunden davon profitieren können.

Ein Bankenwechsel kann lohnenswert sein

Es spielt keine Rolle, woraus die Unzufriedenheit mit dem derzeitigen Geldinstitut resultiert, ein Kontowechsel kann sich durchaus lohnen. Wer sich einen genauen Überblick über die verschiedenen Anbieter und deren Konditionen verschaffen möchte, nutzt am besten einen Girokonto-Vergleich. Er kann in aller Ruhe und Gemütlichkeit von zu Hause aus online durchgeführt werden. Nur wenig Zeit muss dafür aufgewendet werden, auch spezielle Computerkenntnisse sind nicht erforderlich.

Ein Girokontowechsel gestaltet sich mittlerweile zwar einfacher als vor ein paar Jahren, jedoch ist der Aufwand noch nicht gleich null. Deshalb sollte man sich gut überlegen, ob er für einen selbst in Frage kommt. Steht eine echte Ersparnis im Raum oder werden viele interessante Zusatzleistungen geboten, kann man tatsächlich von einem Kontowechsel profitieren. Gibt es handfeste Gründe, rückt die etwas aufwendige Eigeninitiative in den Hintergrund.

Die meisten Formalitäten werden gemeinsam von der neuen und der alten Bank erledigt. Trotzdem empfiehlt es sich, den Girokontowechsel selbst im Auge zu behalten. Dazu gehört beispielsweise:

  • darauf zu achten, dass alle bestehenden Zahlungsaufträge rechtzeitig auf das neue Girokonto umgestellt werden; dies können Einzugsermächtigungen oder auch Daueraufträge sein
  • bestenfalls gibt der Kontoinhaber seine neuen Bankdaten persönlich an den Arbeitgeber, die Geschäftspartner und Kunden sowie an Organisationen/Personen, die regelmäßig Geld überweisen, weiter
  • empfehlenswert ist eine parallele Führung des alten und neuen Kontos über einen gewissen Zeitraum, so können mögliche Falschbuchungen oder Missverständnisse leichter behoben werden

Welche Erleichterungen bringen die geänderten gesetzlichen Regelungen?

Sie dienen in erster Linie dazu, den Girokontowechsel für Bankkunden zu erleichtern. Die Regelungen verpflichten alle in Deutschland ansässigen Banken, Kunden beim Wechsel hilfreich zur Seite zu stehen, wenn sie dies wünschen. Ist dies der Fall, muss die Bank dazu ermächtigt werden, beispielsweise durch Formulare, die Geldinstitute zur Verfügung stellen. Der Kontoinhaber legt unter anderem fest, welche Daten der neuen Bank übermittelt werden sollen, ebenso, den Kündigungszeitpunkt des alten Girokontos.

Grundsätzlich sollten die Transaktionen innerhalb von zwölf Geschäftstagen von beiden Seiten durchgeführt werden. Darunter fallen zum Beispiel:

  • die neue Bank muss spätestens zwei Arbeitstage nach Erhalt der
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    Ermächtigung das alte Geldinstitut kontaktieren und die Daten einfordern
  • der alten Bank stehen fünf Geschäftstage zur Verfügung, das Datenmaterial zu übermitteln


Dies liegt im Bereich des Möglichen, jedoch kann sich dieser Zeitrahmen durch eventuelle Postwege etwas verlängern. Deshalb raten Experten Bankkunden, die Kündigung des alten Kontos nicht zu früh vorzunehmen.

Welche Ersparnisse sind möglich?

Eine allgemeingültige Aussage, wie viel Geld bei einem Kontowechsel eingespart werden kann, ist nicht möglich. Banken verfügen über jeweils individuelle Konditionen, sodass sich äußerst unterschiedliche Beträge ergeben. Ein fiktives Beispiel für mögliche Einsparungen im Bereich der Kontoführungsgebühren stellt sich wie folgt dar:

Verlangt ein Geldinstitut eine Kontoführungsgebühr von zehn Euro monatlich, ergibt sich ein Jahresbetrag von 120 Euro. Mittlerweile bieten beispielsweise Online-Banken kostenlose Girokonten an, sodass keinerlei Kontoführungsgebühren berechnet werden.

Zunächst klingen 120 Euro jährlich eher wenig, im Laufe der Zeit summieren sich jedoch die Einsparungen. Darüber hinaus handelt es sich bei dem oben genannten Beispiel nur um eine von mehreren Gebühren, die sich durch einen Kontowechsel verringern oder sogar gänzlich vermeiden lassen. Wer beispielsweise seinen Haushalt finanziell neu strukturieren möchte, mit dem Ziel, die monatlichen Ausgaben zu verringern, sollte auch die Kontokosten überprüfen und ggfs. über einen Wechsel der Bank nachdenken.

Gute Gründe für den Girokontowechsel

Oftmals zahlt sich der Wechsel finanziell aus, wenn der Inhaber über ein geregeltes Einkommen verfügt und infolge dessen sein neues Konto aktiv nutzt. Manche Geldinstitute bieten interessante Prämien für eine Kontoneueröffnung an, teilweise liegen sie über 100 Euro. Zahlreiche Direktbanken halten nicht nur kostenlose Girokonten bereit, sondern verlocken zudem mit gratis Buchungen sowie Kreditkarten. Außerdem sollte man auch die Dispozinsen ins Visier nehmen. Hier gibt es große Unterschiede, sie reichen von rund vier bis 14 Prozent.

Unzufriedenheit mit dem Service kann gleichfalls ein Grund für die Kontokündigung sein. Bei einem Girokonto-Vergleich sollte man in diesem Fall sowohl auf günstige Konditionen als auch auf umfangreiche Dienstleistungsangebote achten. Bei der Auswahl eines neuen Geldinstituts können weiterhin Erfahrungen und Bewertungen von anderen Bankkunden interessant sein. Mit einer Empfehlung durch eine vertrauensvolle Person ist man auf der sicheren Seite.

Muss eine Kontoauflösung begründet werden?

Diese Frage kann klar mit einem nein beantwortet werden. Sie ist jederzeit ohne Angabe von Gründen möglich. Bei einem Giro- oder Tagesgeldkonto reicht ein formloses Kündigungsschreiben aus. Anders sieht es bei einem Festgeldkonto aus: Sie sind an klar definierte Laufzeiten geknüpft, die – mit wenigen Ausnahmen – eingehalten werden müssen.

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