Warum Sport die beste Medizin ist

Haben sich Ärzte in der Vergangenheit dazu entschieden, ihren Patienten Schonung zu verordnen, so ist diese Maßnahme mittlerweile längst revidiert. Vielmehr sind die Mediziner dazu übergegangen, bestimmten Erkrankungen und körperlichen Einschränkungen mit Sport zu Leibe zu rücken. Oftmals wird den Patienten dazu geraten, auf eine moderate Bewegung zu setzen. Dazu zählen auch Menschen, die unter hohem Blutdruck leiden, denn nachweislich wird dadurch eine langfristige Besserung erzielt. Und das Gute an dieser Sache ist: Immer häufiger werden zumindest anteilig die Kosten dafür von den Krankenkassen übernommen. Im Grunde also: Sportliche Aktivitäten auf Rezept.

Kostenübernahme hat seinen Grund

Natürlich haben Kassen die Erfolge durch Bewegung und Sport lange schon beobachtet, so dass ihnen der Schritt für die Übernahme der Kosten nicht schwer fiel. Es ist offensichtlich deutlich günstiger, Bewegung zu finanzieren, als im Nachgang Krankheiten, Folgeerscheinungen und Pflege.

Sport stärkt nun einmal das Immunsystem und wirkt bei Krankheiten vielfach besser als manche Medikamente. Doch dieses ist nicht alles lediglich auf blauen Dunst hin verkündet worden. Exakte Studien belegen die Wirkung beim Menschen.

So fanden beispielsweise Wissenschaftler dabei heraus, dass zielgerichtete Yoga-Übungen Menstruationsbeschwerden erheblich lindern oder beispielsweise Schwimmen für eine Besserung bei Asthma verantwortlich gemacht wird. Im
Folgenden nun die Expertenaussagen und Forschungsergebnisse, die all diese Thesen belegen.

Was gegen Rückenbeschwerden hilft

Forschungen in Australien (Uni Sydney) belegen, dass gegen Rückenschmerzen nichts so wirksam ist wie moderate Bewegung. Medikationen und Spritzen scheinen auf Dauer nicht den gewünschten Erfolg zu erbringen, denn die Kreuzschmerzen kehren bereits nach kurzer Zeit wieder zurück. Der Grund: Spritzen bauen nun einmal keine Muskeln auf.

Anders hingegen zeigt sich diese Wirkung bei der Übung mit dem guten alten Hula Hoop. Fünf bis zehn Minuten am Tag den Reifen um die Hüfte drehen garantiert, dass die Muskulatur rund um den gesamten Rumpf dauerhaft gestärkt wird und bleibt. Doch die Übungen sollten wirklich regelmäßig durchgeführt werden, ansonsten bauen sich die Muskeln schnell wieder ab. Auch sind Inline-Skaten, Kraulschwimmen und Radfahren ideale Sportarten für einen stabilen und beschwerdefreien Rücken.

Durch die natürlichen Bewegungen dabei werden die Muskeln beider Körperseiten gleichmäßig trainiert. Das Training sollte jeden zweiten Tag vorgenommen werden und zwischen 30 und 45 Minuten betragen.

Risiko für Knochenbrüche minimieren

Viele Körperstudien haben erwiesen, das Tanzen ein durchaus probates Mittel gegenKnochenbrüche ist. Rund 40 % sind demnach die Risiken geringer, einen Knochenbruch zu erleiden. Kein Medikament der Welt schafft diese Wirkung. Ob Walzer, Salsa oder

Hip-Hop - all diese Bewegungsformen sind optimal geeignet, Osteoporose vorzubeugen. Durch die sich immer wiederholenden Bewegungsabläufe, wird der gesamte Körper beansprucht. Dieses führt zur Neubildung von Knochenzellen. Zudem wird der Gleichgewichtssinn geschult, wodurch letztlich auch die Sturzgefahr deutlich vermindert wird.

Mit Laufen gegen Kopfschmerz und Co.

Die Uni Kiel hat bei einer Studie herausgefunden, dass Joggen ein perfektes Mittel gegen Kopfweh und Migräne ist. Dabei ist die Wirkung nicht nur als Prophylaxe nachgewiesen worden, auch bei akutem Kopfschmerz. Wer unter häufiger und besonders starker Migräne leidet, sollte es mit dem Sport im Allgemeinen, auch nicht mit dem Joggen, übertreiben. Zuviel des Guten fordert den Schmerz eher heraus, als ihn zu bekämpfen. Die Experten empfehlen, dreimal wöchentlich locker zu joggen und zwar eine halbe Stunde lang.

Mit dem Rad gegen Depressionen

Radfahren hilft gegen leichte bis mittlere Depressionen. Diese Aussage beruht auf Studien der Universität Edinburgh. Und mehr noch: Die Wirkung bei einer Radtour, bei der man so richtig Gas gegeben hat und erschöpft aber glücklich ans Ziel gelangt ist, ist besser als die Einnahme von Antidepressiva. Der Grund: Durch die Steigerung des Pulses auf über 120 wird das Glückshormon Serotonin gebildet. Das erklärt auch das Phänomen, dass nahezu alle Marathonläufer nach ihren 42 Kilometern völlig ausgepowert aber beseelt ins Ziel einlaufen. Doch für all diejenigen, die sich nicht zu den Leistungssportlern zählen, empfiehlt sich ein zweimaliges Trainieren in der Woche bis zu 60 Minuten. Ideal wäre es, den Puls dabei zu kontrollieren, beispielsweise mit einem Handgelenk-Pulsmesser.

Doch auch andere Sportarten und Bewegungsaktivitäten helfen dem Körper, Krankheiten vorzubeugen oder diese zu bekämpfen. Auch dieses beruht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und darf daher getrost als wahr angenommen werden.

Zwei Mal wöchentlich Schwimmen und dieses 30 bis 60 Minuten lang, ist perfekt für Menschen mit Asthma. Dieses hat zur Folge, dass die Anfallwahrscheinlichkeit sinkt und somit weniger Medikamente eingenommen werden müssen.

Bewegungsmangel ist einer der Hauptursachen für Diabetes. Walken ist hier perfekt, denn wer sich rund 180 Minuten in der Woche (drei bis vier Tage) auf diese Weise fortbewegt und dazu seine Muskeln durch das so genannte Body-Weight-Training trainiert, wird den Blutzuckergehalt schnell absenken. Oftmals kann später auf die Einnahme entsprechender Medikationen verzichtet werden.

Schwedische Wissenschaftler erkannten, dass beispielsweise intensives Gärtnern auch gegen Herzschwäche hilft. Durch die tägliche Bewegung, etwa 20 Minuten lang, wird der Herzmuskel und der Organismus wieder in Schuss gebracht.



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