Modernisierung des Eigenheims

Eine Umfrage im Rahmen der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse ergab, dass in Deutschland vor allem in der Küche und im Badezimmer Renovierungsmaßnahmen geplant sind. Dank der Minizinsen und der zahlreichen staatlichen Förderprogramme ist es heute möglich, bei diesen Vorhaben viel Geld einzusparen.

Welche Renovierungsarbeiten sind regelmäßig notwendig?

Ein Haus kann sehr gut mit einem Auto verglichen werden. Wird es nicht regelmäßig gewartet, verliert es seinen Wert. Daher sollten folgende Bereiche regelmäßig erneuert werden:

• Dachisolierung: nach 10 bis 15 Jahren
• Fenster: nach ca. 20 Jahren
• Heizung: nach 15 bis 20 Jahren (je nach Energieverbrauch der bestehenden Anlage)

Der richtige Zeitpunkt für Modernisierungs- oder Sanierungsarbeiten kann jedoch stark variieren. Damit das Eigenheim nicht an Wert verliert, werden immer wieder Aufgaben in den eigenen vier Wänden anfallen. Größere Maßnahmen heißen gleichzeitig auch größere Ausgaben und so kommt man oft um einen Kredit nicht herum.

Dabei ist es sehr wichtig, sich vorab über die Fördermöglichkeiten und Finanzierungsvarianten zu informieren. Zugleich sollte ein Plan über die voraussichtlichen Gesamtkosten erstellt werden, denn nur so kann der eigene Geldbeutel geschont werden. Es gibt eine Menge Gründe, warum sich eine Modernisierung oder Sanierung für Eigenheimbesitzer langfristig auszahlt:

Wohnqualität im Alter verbessern

Es ist sehr sinnvoll, sich
frühzeitig Gedanken über die spätere Wohnsituation zu machen. Barrierefreies Wohnen und vor allem die altersgerechte Gestaltung ist eine Voraussetzung dafür, dass Menschen im hohen Alter ihren Ruhestand im eigenen Heim genießen können. So erleichtern und verschönern eine sichere Elektrik und Beleuchtung oder beispielsweise ein Bad mit einer bodengleichen Dusche das alltägliche Leben. Es ist nicht zu früh, sich bereits heute über die eigene Wohnsituation im Alter Gedanken zu machen.

Nebenkosten einsparen

Viele Heizungen in den heutigen Haushältern wurden vor dem Jahr 1997 installiert und sind somit nicht auf dem neuesten Stand. In den vergangenen Jahren konnte man einen Ölpreisverfall beobachten, was dazu führte, dass viele Einwohner die Notwendigkeit in der Sanierung nicht sahen. Jüngste Preissteigerungen zeigen jedoch deutlich, dass die Energiekosten langfristig spürbar steigen werden und deshalb sind gerade energetische Modernisierungsmaßnahmen von Vorteil.

Nicht nur der Wert des Eigentums wird durch solche Maßnahmen erhalten, auch die Nebenkosten sinken merkbar. Nach einer Studie der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) entfallen 70 % des Energieverbrauchs auf die Heizung.
Durch energetische Modernisierungsmaßnahmen kann der Austausch der alten Heizung gegen ein modernes Brennwertgerät in Verbindung mit neuen Fenstern den Heizölverbrauch um bis zu 40 % senken. Bei dem Baujahr 1954 kann der Verbrauch sogar um bis zu 85 % gesenkt werden.

Hohe Förderung bei Sanierungsmaßnahmen

Seit August 2016 beteiligt sich der Staat bei einer Modernisierung der Heizanlage mit bis zu 30 % der anfallenden Kosten.

Die sogenannten Hocheffizienzpumpen benötigen bis zu 80 % weniger Energie als die alten Heizungen, daher wird hier beispielsweise die Anschaffung so einer Pumpe vom Staat gefördert.

Ebenfalls gefördert wird beispielsweise die Optimierung der Heizanlage mit intelligenter Regelungstechnik. Aber all das bringt dem Geldbeutel nichts, wenn die Wohngebäude nicht ausreichend gedämmt sind und so die Wärme immer wieder nach außen entweicht.

Laut einer Studie der FIW geht in deutschen Haushältern rund ein Viertel der Wärme über die Fassade verloren und jeweils 20 % über das Dach und die Fenster. Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass die Einsparpotenziale bei einer Fassadendämmung und beim Heizungs- und Fenstertausch am größten sind.

Die richtige Finanzierung

Allgemein kann man sagen, dass energetische Sanierungen oder ein altersgerechter Umbau meist sehr kostspielig sind.

Bei kleineren Darlehen von ungefähr € 20.000 wird meist ein Konsumentenkredit empfohlen, da dieser schneller und einfacher abzuschließen ist und zudem keine Grundschuldeintragung stattfindet.

Im Gegensatz dazu wird bei größeren Umbaumaßnahmen oft ein Baufinanzierungsdarlehen empfohlen. Zur Sicherheit liegt hierbei die Grundschuld auf der betreffenden Immobilie. Diese Baufinanzierung ist aber nur dann von Vorteil, wenn der Anteil der Finanzierung am Immobilienwert nicht zu hoch ist.

Jede Maßnahme ist individuell und somit bestimmt die jeweilige Maßnahme die richtige Förderung.

Unterstützung vom Staat

Es lohnt sich auf jeden Fall immer aufmerksam zu sein, denn nur wer sich gut informiert, kann vom Staat Unterstützungsmittel kassieren. Der Staat bietet verschiedenste Fördermittel und zinsgünstige Darlehen. Dazu gehört die Förderbank KfW, die Produkte im Bereich energieeffizientes Bauen, altersgerechtes Umbauen und Einbau von Photovoltaik anbieten, wobei sich einzelne Produkte miteinander kombinieren lassen. Auch im Bereich "Schutz gegen Diebe" leistet die KfW Zuschüsse für Einzelmaßnahmen.

Die KfW-Darlehen sind nicht nur zinsgünstig, sondern bieten auch weitere Vorteile. Wird beispielsweise durch die Sanierungsmaßnahmen einer der Standards für KfW-Effizienzhäuser erreicht, erhalten die Darlehensnehmer einen Tilgungszuschuss von bis zu 27,5 % der Kreditsumme.

Daher ist es wichtig bei den Maßnahmen Fachfirmen zu beauftragen. Neben den KfW-Darlehen gibt es aber auch weitere staatliche Fördergelder. Die BAFA beispielsweise fördert vor allem die Modernisierung einer Heizung.

Es bietet sich somit an, eine persönliche Beratung bei unabhängigen Experten zu vereinbaren, die einem bei allen Fragen rund um die Sanierung helfen können.



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